Fortis Flieger F-39 Automatik Test - Flieger für den täglichen Gebrauch

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21.11.2025 | 5 MIN

Die Marke Fortis ist mir lange Zeit nicht aufgefallen. Ich habe von ihr gehört und ein paar Blicke auf die Handgelenke von Besuchern verschiedener Uhrenveranstaltungen geworfen - aber ich hatte nie die Gelegenheit, die Uhren wirklich kennenzulernen. Erst jetzt - mit der Fortis Flieger F-39 Automatic - hatte ich die Gelegenheit, sie genauer unter die Lupe zu nehmen. Und ich war neugierig, ob sie ihrem Ruf als ehrliche "Werkzeug"-Uhr wirklich gerecht wird...

Ein klassischer Flieger in einer modernen Verpackung

Als ich die Fortis Flieger F-39 zum ersten Mal in die Hand nahm, war ich sofort von der Qualität der Verarbeitung beeindruckt. Auf den ersten Blick ist es eine sehr einfache, fast schlichte Uhr - keine glänzenden Oberflächen, keine unnötigen Verzierungen. Und genau das verleiht ihr Charakter. Jede Kante, jede Oberfläche hatte einen Zweck.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen sogenannten "Flieger" - eine Uhr für Flieger. Traditionell müssen sie einige wesentliche Anforderungen erfüllen: ein mattes, dunkles Zifferblatt für bestmögliche Ablesbarkeit, kontrastierende Ziffern und Zeiger mit Leuchtmasse sowie eine deutlich markierte Zwölf-Uhr-Position mit dem typischen Dreieck.

Die meisten Fliegeruhren sind recht groß - in der Regel über 44 mm, wobei die historischen Modelle oft noch größer sind. Fortis ist hier jedoch einen Kompromiss eingegangen und hat eine kleinere und viel praktischere 39-mm-Variante angeboten, die sich ausgewogen und komfortabel anfühlt. Sie liegt gut am Handgelenk und passt dank ihrer Größe an die meisten Handgelenke.

Für Vielflieger rund um den Globus

Bei näherer Betrachtung ist mir vor allem die Dual-Time-Lünette aufgefallen. Und genau das macht die F-39 für mich so besonders. Im Gegensatz zu normalen Lünetten mit 60 oder 120 Positionen rastet in Halbstundenschritten - etwas, das ich bei anderen Modellen noch nicht gesehen habe.

Ein Detail, das deutlich zeigt, dass die Fortis-Designer an praktische Anwendungen gedacht haben. Die Lünette ist außerdem leicht erhöht und hat somit eine Schutzfunktion - sie schützt das Uhrenglas im Falle eines Aufpralls.

Das Uhrenglas ist aus Saphir und Fortis verdient Lob für seine hervorragende doppelseitige Entspiegelung, die das Zifferblatt wirklich hervorhebt.

Dieses ist mattiert, wobei der zentrale Teil einen feinen vertikalen Schliff aufweist. Um den Umfang herum befindet sich ein leicht gewölbter Ring mit Super-Luminova-Indizes, und das gleiche Material findet sich auch auf den Zeigern.

Zu loben ist auch die schwarze Datumsfenster (bei den Varianten mit schwarzem Zifferblatt), die die Reinheit des Zifferblatts nicht stört - nur die Zahl 13 ist rot hervorgehoben, denn Fortis betrachtet die 13 als ihre Glückszahl. Auch neue Modelle werden traditionell am 13. des Monats vorgestellt.

Ein weiteres interessantes Merkmal ist die so genannte Synchroline bei 12 Uhr, die den Piloten helfen soll, die Zeit zwischen den Besatzungen genau einzustellen.

Der Stahl, der eine zweite Chance bekam

Da sich Fortis seit langem einer Philosophie der Nachhaltigkeit verschrieben hat, ist das Gehäuse der Uhr aus recyceltem Stahl gefertigt. Ein sympathisches Detail, das zeigt, dass sich die Marke auch Gedanken über die Auswirkungen ihrer Produktion macht.

Das Gehäuse ist 200 m wasserdicht, was für ein Fliegermodell mehr als respektabel ist. Fortis erreicht dies unter anderem dank der für die Marke typischen dreifachen Dichtung in der Krone.

Dank dieser muss die F-39 weder Wasser noch Staub fürchten - ganz so, wie man es von einer echten "Werkzeug"-Uhr erwarten würde.

Ein schönes Detail verbirgt sich auch auf dem Gehäuseboden hat Fortis der Uhr platziert. Hier hat Fortis das Motiv von sich drehenden Propellerblätter und die Aufschrift „und der Gravur‚ Ohne Flieger wäre der Himmel nur Luft“ platziert . All dies bringt die Uhr zu einem symbolischen Abschluss und erinnert uns an ihren Ursprung und ihren Zweck: ein Werkzeug für diejenigen zu sein, die auf die Welt herabschauen.

Der Perfektion so nahe - nur ein Millimeter fehlt

Die Uhr selbst wird mit einem Metall- oder Kalbslederarmband geliefert, was mich auf den ersten Blick etwas verwundert hat.

Das Armband, das mit verschraubten Federstege am Gehäuse befestigt ist (was ich angesichts der Langlebigkeit der Uhr letztlich als Pluspunkt sehe), war tatsächlich ziemlich dick und machte einen sehr rauen Eindruck.

Beim Anlegen hat es mich jedoch im besten Sinne des Wortes überrascht. Das Material ist erstaunlich weich, biegsam und auch bei längerem Tragen sehr angenehm, und ich habe mich nach einer Weile an den rauen" Eindruck gewöhnt. Als großen Minuspunkt sehe ich allerdings die 21mm Stegbreite, die die Auswahl an Ersatzbändern und Armbändern in Zukunft stark einschränkt. Man fragt sich unweigerlich, warum ist es so schwer, ein Gehäuse mit einer 20- oder 22-mm-Teilung herzustellen?

Eine bewährte Maschine unter der Haube

Angetrieben wird die Uhr vom Kaliber UW-30 - aber es wird wohl niemanden überraschen, dass es sich dabei um das altbekannte Sellita SW200 handelt, das auf der Architektur des ETA 2824 basiert. Es ist ein zuverlässiges und bewährtes Uhrwerk mit einer Frequenz von 28.800 Schlägen pro Stunde, einer Hacking-Funktion, einem beidseitigem automatischen Aufzug und einer Gangreserve von 38 Stunden. Fortis setzt also auf eine sichere Sache - ein Uhrwerk, das funktioniert und weltweit problemlos gewartet werden kann.

Fortis F-39 - Zuversicht am Boden und in der Luft

Insgesamt ist die Fortis Flieger F-39 Automatic für mich eine Uhr mit einer klaren Identität und Liebe zum Detail. Sie ist praktisch, langlebig und perfekt ablesbar - genau wie man es von einer echten Fliegeruhr erwartet.

Vom matten Zifferblatt bis zur sorgfältig gearbeiteten Lünette hat hier jedes Element einen Zweck, und Fortis bestätigt, dass es immer noch ehrliche "Werkzeug"-Uhren herstellen kann, die Tradition, Modernität, Nachhaltigkeit und Alltagstauglichkeit vereinen. Wenn Sie auf der Suche nach einem zuverlässigen Partner mit Fliegergeist und vernünftigen Abmessungen sind, wird Sie die F-39 nicht enttäuschen.

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