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Tags: Bewertungen | Citizen | Herren | klassich | Fliegeruhren
11.12.2025 | 5 MIN
Ende des vergangenen Jahres hat Citizen uns mit einem Vorgeschmack auf neue Kaliber mit modernen MIP-Displays erfreut. Jetzt geht es weiter, und innerhalb der Promaster‑Kollektion erhält auch die Sublinie Sky ein neues Kaliber. Die neuen Modelle Citizen Promaster Sky Eco-Drive JV200 zeichnen sich daher vor allem durch die Verbindung kompromissloser Praxistauglichkeit mit neuen Technologien aus. In diesem Review klären wir, ob diese Verbindung Citizen gelungen ist.

Seit nunmehr fast vier Jahrzehnten ist die Reihe Promaster eine beliebte Konstante für alle, die nach kompromissloser Robustheit und Funktionalität suchen, ohne dafür mehrere Tausend bis hin zu Zehntausenden Euro auszugeben. Citizen unterteilt die Kollektion nach Einsatzzweck in vier Untergruppen – Land, Sky, Marine und Tough. Und wie der Name schon sagt, ist die Subserie Sky vor allem für Piloten und alle Fans der Luftfahrt gedacht.
Die meisten Modelle der Subserie Sky waren in der Vergangenheit mit zwei Kernfunktionen ausgestattet, die Piloten die Arbeit erleichtern sollten. Die erste ist eine drehbare Lünette mit logarithmischer Skala, mit der sich die gleichen Berechnungen wie mit einem Rechenschieber durchführen lassen. Piloten können diese Skala etwa zur Berechnung des Treibstoffverbrauchs nutzen.
Die zweite Funktion war die Funkzeitsynchronisation. Dadurch musste der Nutzer die Uhr nicht manuell stellen, und die Uhr blieb stets präzise. Auch wenn die erstgenannte Funktion bei den neuen Modellen erhalten bleibt, müssen wir uns beim neuen Modell von der Funkzeitsynchronisation verabschieden. Lohnt sich das trotzdem?

Werfen wir nun einen Blick darauf, was die Neuheit tatsächlich bietet. Beginnen wir mit dem Gehäuse. Es misst 43 mm im Durchmesser bei einer Höhe von 13,75 mm. Auf dem Papier mögen das stattliche Maße sein, in der Praxis ist jedoch das Gegenteil der Fall. Generell waren die Uhren der Promaster‑Reihe eher größer als kleiner. Diese Neuheit bildet die Ausnahme und wirkt am Handgelenk ausgesprochen kompakt. Im Vergleich zu ihren Geschwistern innerhalb der Promaster-Familie zählt sie wohl zu den kompaktesten und am angenehmsten zu tragenden Modellen – sie passt sogar hervorragend an schmalere Handgelenke.

Das Gehäuse besteht aus klassischem Edelstahl 316L und bietet eine Bandanstoßbreite von 22 mm. Die Wasserdichtigkeit liegt bei soliden 20 ATM. Selbstverständlich ist auch ein Saphirglas mit Antireflexbeschichtung an Bord. Eine klassische Krone sucht man vergebens – sämtliche Einstellungen erfolgen über drei Taster auf der rechten Gehäuseseite. Auf der Rückseite findet sich ein verschraubter Vollboden. Ergänzt wird die Uhr durch ein dreigliedriges Edelstahlband im Oyster‑Stil mit klassischer Faltschließe.
Kommen wir zum spannendsten Teil – den Änderungen am Zifferblatt. Nach wie vor gibt es hervorragend ablesbare Indizes und Zeiger mit einer großzügigen Portion Leuchtmasse. Der eigentliche Star befindet sich jedoch im unteren Zifferblattbereich bei 6 Uhr. Anstelle von Hilfszifferblättern, kleinen LCDs oder diversen Indikatoren gibt es hier ein einziges großes Display. Und das ist nicht irgendein Display – es handelt sich um ein Display mit MIP‑Technologie, also Memory‑in‑Pixel.
Im Vergleich zu seinen Vorgängern punktet es mit exzellenter Energieeffizienz und deutlich besserer Ablesbarkeit. Der Clou dieser Technologie: Das Display verbraucht Energie nur bei den Pixeln, deren Anzeige sich gerade ändert. Die übrigen Pixel „merken“ sich gewissermaßen die Information und benötigen keine weitere Energie. Das bedeutet: Die Uhr spart viel Energie, die Darstellung ist spürbar schärfer, und die Ablesbarkeit in der Sonne rückt nahezu an das Niveau von OLED/AMOLED‑Displays heran.

Das neue Display verdient wirklich Lob. Es ist identisch mit dem des letztjährigen Modells JV100, seine Ausweitung auf weitere Modellreihen ist jedoch eine sehr willkommene Ergänzung des Angebots. Das Display überzeugt auf Anhieb, und sein größter Vorteil liegt für mich in der deutlich erleichterten Bedienung. Die Steuerung ist jetzt intuitiver denn je. Mit den Funktionen der Uhr arbeitet es sich spürbar angenehmer.
Bemerkenswert ist zudem, dass durch die Platzierung des Displays im unteren Zifferblattbereich einige Hilfszifferblätter ihre gewohnte Position räumen mussten. Citizen hat sie folgerichtig in den oberen Bereich des Zifferblatts verschoben – mit einem kleinen Zusatz: Inspiriert von der Luftfahrt erinnern die Hilfszifferblätter nun an die Anordnung der Flugzeuginstrumente im Cockpit. Zum professionellen Eindruck tragen auch die verfügbaren Zifferblattfarben bei. Es gibt zwei Varianten: Dunkelblau und Schwarz.
Citizen nennt sein neues Quarzkaliber U830. Es bietet den hochwertigen Solarantrieb Eco‑Drive und eine Ganggenauigkeit von ±15 s pro Monat. Zu seinen Funktionen zählen Kalender, Dualzeit, Stoppuhr, Weltzeit, Alarm (tageweise programmierbar) und eine Ladezustandsanzeige. Insgesamt handelt es sich um ein sehr fähiges und zuverlässiges Uhrwerk, das ganz auf maximale Praxistauglichkeit der gesamten Uhr ausgelegt ist.
Offen bleibt die Frage, warum Citizen hier nicht sein seit Jahren bewährtes System der Funkzeitsynchronisation implementiert hat. Warum man so verfahren ist oder ob dies ein neuer Standard wird, kann ich derzeit nicht beantworten. Aus Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass gerade die Funkzeitsynchronisation für viele Kunden eines der größten Zugpferde und ein wichtiger Kaufgrund für Citizen Promaster war. Andererseits hatte sie auch das letztjährige Modell JV100 nicht. Falls das Fehlen für Sie unverzeihlich ist, gibt es weiterhin Alternativen.
Für mich persönlich fehlt die Funkzeitsynchronisation hier allerdings nicht allzu sehr. Dank des neuen Displays ist das Einstellen der Zeit so weit vereinfacht, dass ich es nicht mehr als so umständlich wie bei älteren Modellen bezeichnen würde.
Ich erinnere mich lebhaft daran, als mir die Citizen‑Neuheit erstmals in den sozialen Netzwerken begegnete. Die Uhr hat mich auf den ersten Blick gepackt, und ich freute mich auf den Moment, sie live zu sehen. Vor einiger Zeit traf sie endlich im Geschäft ein, und ich konnte prüfen, ob meine Begeisterung gerechtfertigt war oder nicht. Um es nicht unnötig spannend zu machen: ja. Am meisten gefallen mir an dieser Uhr tatsächlich die Abmessungen und der damit verbundene Tragekomfort. Kurz: hervorragend tragbare Promaster!
Neben der großartigen Größe handelt es sich um hochwertig verarbeitete und robuste Uhren, wie wir es von der Promaster‑Reihe gewohnt sind. Die fehlende Funkzeitsynchronisation überlasse ich der Bewertung der Kunden. Wenn Sie nicht darauf verzichten möchten, ist dieses Modell nichts für Sie. Wenn es Ihnen egal ist, kann ich die neuen Promaster Sky mit bestem Gewissen empfehlen. Mit einem Preisschild von rund 620 Euro ist es eine solide und sehr ansprechende Erweiterung unseres Angebots an Fliegeruhren.
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