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Tags: Vorstellung | Bulova | Herren | klassich | Retro
1.12.2025 | 5 MIN
Die amerikanische Marke Bulova überrascht uns immer wieder mit gelungenen Neuheiten und Re‑Editionen, die auf bedeutende Modelle und Meilensteine der Marke verweisen. Keine Ausnahme ist die Neuheit Bulova Archive Series Shelby Bullhead Racer Quartz Chronograph 98B452, die anlässlich des 150‑jährigen Markenjubiläums erscheint. In diesem Artikel schauen wir uns das rennsportlich inspirierte Modell genauer an.

In ihrer bewegten Geschichte ist es Bulova wiederholt gelungen, in die unterschiedlichsten Bereiche vorzudringen – einer davon war der amerikanische Motorsport. In den 60er- und 70er-Jahren waren es vor allem NASCAR‑Rennen, in deren Rahmen Bulova einzelne Teams und Fahrer sponserte. Zudem wurden Bulovas Zeitnahmesysteme offiziell zur Messung der Ergebnisse eingesetzt. Das Bulova‑Logo war damals sowohl auf den Fahrzeugen und der Ausrüstung als auch auf den Werbeflächen entlang der Strecke zu sehen.

Bulova als offizielle Zeitnahme der NASCAR-Rennen. Quelle: www.bulova.com
Und diese Werbung wirkte – mehr als gut! Bis heute gilt Bulova als eine der einflussreichsten Uhrenmarken mit starkem Bezug zum amerikanischen Motorsport. Dabei ist es wichtig zu bedenken, dass Bulova diese präzisen Zeitnahmesysteme zu einer Zeit lieferte, als genaue elektronische Zeitmessung noch in den Kinderschuhen steckte. Wie in vielen anderen Bereichen war Bulova auch hier ihrer Zeit voraus.
In diesem Jahr feiert Bulova ihr 150‑jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass erschienen mehrere limitierte Modelle, die auf verschiedene wichtige Meilensteine der Marke verweisen. Eines davon ist das heute vorgestellte Modell Shelby Bullhead Racer. Damit knüpft Bulova direkt an ihre Motorsporthistorie an. Den Jubiläums‑Chronographen benannte man nach einer Legende, die mit dem amerikanischen Motorsport vielleicht sogar noch enger verbunden ist als die Uhrenmarke selbst.
Dieser Shelby, genauer Carroll Shelby, war ein bekannter Automobildesigner und Rennfahrer. Berühmt wurde er unter anderem durch die Zusammenarbeit mit Ford, am stärksten durch seine Arbeit am Rennmodell Ford Shelby GT500. Bekannt ist dieser vor allem für seinen Motor, den sogenannten Cobra-Motor, und das Cobra-Emblem auf der Haube. Ikonisch wurde das Fahrzeug auch durch seine Farbgebung aus weißem Grund und blauen Streifen. Und wie Sie gleich sehen werden, hat Bulova diese Details gekonnt in die Optik der Uhr übertragen.

Ford Shelby aus dem Jahr 1967. Quelle: www.motorauthority.com
Die Neuheit wird vor allem Liebhaber größerer Uhren ansprechen. Das asymmetrische Edelstahlgehäuse mit 43 mm Durchmesser sprengt optisch jede Vorstellung davon, wie eine gewöhnliche Bulova aussehen sollte. Und das ist auch gut so – denn um eine gewöhnliche Uhr handelt es sich hier nicht! Neben der Gehäuseform fällt sofort noch etwas ins Auge: die Drücker des Chronographen.

Ja, die Uhr verfügt über eine Chronographenkomplikation – dazu gleich mehr. Wichtig ist hier: Die Chronographendrücker sind im Bullhead‑Stil ausgeführt und sitzen an der Oberseite des Gehäuses. Dadurch erinnern sie an Stierhörner und erleichtern Rennfahrern in der Praxis die Bedienung des Chronographen. Diese Anordnung ist heute selten geworden und bei Sammlern sehr begehrt. Ihre Geschichte reicht bis in die späten 60er‑Jahre zurück, als Omega dieses Konstruktionsprinzip erstmals einführte. Historisch die bekanntesten Vertreter dieser Kategorie sind jedoch Seiko und Citizen.
Wir bleiben jedoch bei Bulova und wenden uns der Farbgebung zu. Wie eingangs erwähnt, kommt die Neuheit in den Farben des ursprünglichen Shelby‑Automobils von 1967. Das Zifferblatt ist blau und wird von weißen Hilfszifferblättern ergänzt. Die gleiche Farbkombination erhielt auch das Silikonarmband. Außerdem findet sich im rechten Hilfszifferblatt dasselbe Kobra‑Logo, das auch den genannten Wagen ziert. Wenn Sie finden, dass die Reminiszenz an die Rennsportgeschichte wirklich gelungen ist, dürfte Sie das Detail freuen, das ich gleich noch erwähne.

Bulova legt dieser limitierten Edition außerdem ein kleines Extra bei: ein detailgetreues Modell des Ford Shelby. So können sich Fans nicht nur das Handgelenk, sondern auch ihr Zuhause verschönern. Ich halte das für einen angenehmen Bonus, der das Gesamterlebnis der Uhr zusätzlich verstärkt. Zudem ist es nicht allzu häufig, dass Uhrenmarken ein Automodell als Beigabe hinzufügen – auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt, etwa bei Frederique Constant oder MeisterSinger.

Modell des Ford Shelby 1967. Quelle: www.watchxl.com
Im Inneren arbeitet das Hochfrequenz‑Quarzkaliber Bulova NN10. Zu seinen wichtigsten Eigenschaften zählt die imposante Frequenz von 262.000 Hz. Sie sorgt dafür, dass die Uhr mit einer äußerst geringen Abweichung von nur ±10 Sekunden im Jahr läuft. Darüber hinaus kann der Träger den nahezu fließenden Lauf des Sekundenzeigers genießen. Das Kaliber bietet eine Datumsanzeige und eine Stoppfunktion. Dank der Tachymeterskala auf dem Lünetteneinsatz lässt sich der Chronograph zur Ermittlung der Durchschnittsgeschwindigkeit über eine zuvor definierte Distanz nutzen.
Dieses Werk kennt man vom legendären Modell Bulova Lunar Pilot und weiteren aktuellen Uhren der Marke. Es ist ein hervorragender Kompromiss für alle, die sich die Genauigkeit und Unkompliziertheit eines Quarzwerks wünschen, zugleich aber etwas technisch Interessanteres bevorzugen. Die Werke für Bulova werden vermutlich vom japanischen Unternehmen Citizen gefertigt, zu dem Bulova aktuell gehört.

Hochfrequenzwerk von Bulova aus dem Modell Curve. Quelle: www.teddybaldassarre.com
Die Bulova Shelby Bullhead Racer hat mich auf den ersten Blick völlig überrascht. Von Bulova hatte ich etwas Derartiges schlicht nicht erwartet. Müsste ich die Uhr jetzt mit einem Wort beschreiben, wüsste ich nicht, ob ich „einzigartig“ oder „exzentrisch“ wählen würde. Auch wenn diese Wörter semantisch nah beieinanderliegen, bevorzuge ich „einzigartig“, weil es deutlich positiver konnotiert ist. Und positiv fällt auch mein Gesamturteil zu diesem Modell aus.
Die Uhr unterscheidet sich grundlegend vom übrigen aktuellen Bulova‑Portfolio. Zudem richtet sie sich ganz gezielt an eine konkrete Kundengruppe – die Fans des Motorsports. Ich habe den Eindruck, dass Bulova hier wirklich viel Sorgfalt investiert hat, und das Ergebnis spricht für sich. Wenn ich außerdem das Automodell einbeziehe, das der Uhr beiliegt, ergibt sich für mich schlicht eine großartige vorweihnachtliche Überraschung für alle Liebhaber von Rennwagen.
Besitzen auch Sie eine Bulova? Und wie gefällt Ihnen das neue Modell?
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